Der beliebte Skitourenberg ist auch im Sommer eines der bekanntesten Bergziele des Rißtal und ein Lenggrieser Hausberg. Der Schafreuter ist ein echter Klassiker. Wenn der Wetterfrosch für das Wochenende ein stabiles Hoch verspricht, treffen sich rund um das Gipfelkreuz schon mal an die hundert Gipfelstürmer. Die meisten nehmen den Weg über die Tölzer Hütte (1835m), 3 1/2 Stunden zum Gipfel. Etwas länger aber auch abwechslungsreicher ist der Anstieg über die idyllische Moosenalm und den Nordgrat. Hier hat man viel Aussicht am Weg hinauf und an der Promenade zurück zur Moosenalm. Hinzu kommt im Frühsommer die artenreiche Karwendelflora und im Herbst der farbenfrohe Rundblick. Im schattigen Karwinkeln unterm Gipfel kann man mit etwas Glück auch ein paar Gemsen beobachten.
Der Aufstieg von der Oswaldhütte zur Moosenalm beginnt mit recht steilen Serpentinen über die Forstraße. Dabei bieten sich gelegentlich Ausblicke ins Rißtal und zur Soiernspitze. Der Weg ist gut markiert. Weiter bergan dem Wegweiser "Schafreuter" folgend, durch das Krummholz aufwärts zum Kälbereck (1757m). Hier bietet sich ein erster Blick hinab in das nordseitige Kar (Kuhreiße) unter dem Schafreuter und hinaus zum Sylvensteinsee. Ins Bild kommt auch das Gipfelkreuz, eine Stunde noch, erst am latschenbewachsenen Grat, dann über den breiten grasigen Rücken zum höchsten Punkt dem Schafreuter (2101m).
Der Abstieg erfolgt duch eine felsige Rinne (Problemstellen mit Drahtseil!). Danach verläuft der Weg am Südostgrat abwärts zur "Bürgerversammlung" der besonderen Art. Lauter Steinmännchen. Großartig die Kulisse! Direkt vor sich hat man die vielgipfelige Karwendel-Hauptkette mit den höchsten Erhebungen des Gebirges (Birkkarspitze, 2749m; Ödkarspitzen 2745m) und den berühmtesten Kletterwänden (Laliderer). Einkehrmöglichkeit in der Tölzer Hütte (1835m).
Jede Menge Aussicht bietet dann auch die Querung durch die Westflanke des Schafreuter, von der Tölzer Hütte zur Moosenalm, mit einer kleinen Gegensteigung am Rücken des Wiesingberges. Hier ist der richtige Rastplatz für jene, die mit der Betriebsamkeit rund um das Alpenrefugium eben nicht so viel angfangen können. Unterhalb vom Kälbereck treffen Höhen- und Gipfelweg wieder zusammen. Vorbei an der Moosenalm geht es auf dem Anstiegsweg ab in Rißtal.